Vogesus

Published by Edelsasz under , on 03:30

Riese mit der Eichenkrone,
Mit der Tannen dunkelm Kranz,
Blick in deinem Götterglanz
Huldvoll von dem Wolkenthrone !
Lass' in heil'gen Felsenhallen
Deines Sängers Lied erschallen,
Vogesus !

Gleich den ernsten Runensteinen
Spricht das graubemooste Maal,
In der Dämm'rung bleichen Strahl,
Still hervor aus deinen Hainen;
Dich belebt die fromme Sage,
Eine Welt erloschner Tage
Hüllest du.

In des Thales niedern Fluren
Wogt umher der Menschen Thun,
Die nicht rasten, die nicht ruh'n;
Zu der Dichtung gold'nen Spuren
Führest du durch Schauerklüfte
Durch des Abgrunds öde Grüfte
Still dahin.

In den goldumsäumten Lüften
Schlägt verjüngt das wunde Herz;
Leise schwinden Gram und Schmerz
Von den waldumkränzten Triften;
Friedensengel segnend schweben,
Wo sich deine Berge heben,
Vogesus !

Blaue Glöcklein blüh'n im Moose,
Gelbe Blüthen an dem Strauch;
Labend weht der Freiheit Hauch !
Aus geheimnissvollem Schoose
Wiegt sich in krystall'ner Helle
Deiner Bächlein Silberquelle
Froh dahin.

Und der Heerden laut Getümmel
Tönet in der Vögel Chor;
Von den Felsen schwingt empor
Sich der Adler zu dem Himmel,
Badet sich in Sonnengluthen,
Grüsst dich aus den Aetherfluthen
Kühn herab.

Und ein seliges Beginnen
Reget sich in dem Gemüth
Das von süsser Ahnung glüht;
Auf der Höhe Purpurzinnen;
Deiner Berge Felsenkette
Wölbet sich zur Tempelstätte
Ringsumher.

Und die gold'nen Sterne neigen
Sich um deinen Scheitel hin;
Mondumglänzte Nebel zieh'n
Wie ein frommer Geisterreigen;
Wie verklärt glüh'n deine Wiesen,
Berg der Väter, sei gepriesen,
Vogesus !

Ehrenfried Stöber.

http://www.celtnet.org.uk/gods_v/vosegus.html

Wasgau, Vogesen, Wassichin (das Auerochsengebirge), das Gebirge von dessen östlichen Rücken, das Elsass sich hinzieht bis zu den Ufern des Rheins. Im sechszhnten Jahrhunderte stand noch in Bergzabern ein römischer Altar mit der Inschrift: Vosego

 

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