Masmünster

Published by Edelsasz under , on 06:02

Herr Maso schaut von Ringelstein
Spät Abends in das Thal hinein
Noch ist sein Söhnlein nicht zu Haus
Und die Wolken sind so trüb und kraus.

Es weil das junge Knäblein so gern
Im Kloster, bei den frommen Herrn;
Da hängt es an der Lehrer Mund
Und flieht die Spiele in Waldesgrund

Doch niemals blieb es aus so lang,
Drum wird dem Vater weh und bang;
Er ruft zusammen der Knechte Hauf':
"Geht, sucht mir mein leibstes Knäblein auf !"

Bald kehr zurück ein Diener treu:
"Herr Graf, Herr Graf, steh' Gott Euch bei !
Dort an der Ill zerriss'nen Strand,
Ich todt euer liebstes Söhnlein fand."

Der Graf, er traut dem Worte kaum,
Er meint ihn neck' ein böser Traum,
Da bringen sie ihm sein Kindlein dar -
Er zerreisst sein Kleid, zerrauft sein Haar.

Er drückt es so fest an seine Brust:
"Wach' auf, du meine einz'ge Luft!"
Das Kindlein aber erwachet nicht,
Und das Herz dem armen Vater bricht.

Das Kindlein ward in der Morgenstund
Versenket in den kühlen Grund.
Der Graf leiss drüber ein Münster bau'n,
Gar stolz und herrlich anzuschau'n.

Das schwang aus düsterm Föhrenkranz
Die Zinnen auf mit hellem Glanz,
Sah weit hinein in's Alsaland,
Und Maso's Münster ward's genannt.

Drin weilt' der Grafe früh und spät,
Die Hände gefaltet, im Gebet,
Bis man ihn einst im kühlen Grab
Das liebe Söhnlein wieder gab.

Fr. Otte.

Le Comte Maso, du haut de son château du Ringelstein, attend son fils qui tarde à rentrer. Ce dernier est parti jouer dans la forêt. Inquiet, le seigneur envoie ses serviteurs qui partent à sa recherche et retrouvent sur la rive de l'Ill le corps de l'enfant. Le Comte, dans un immense désespoir, essaye de le ranimer... en vain. Frappé par le malheur, il fit ériger une abbaye, Maso's Münster, litt. l'abbaye de Maso, d'où l'origine du le nom de la ville Masevaux (Masmünster) où il pria longuement Dieu pour qu'il le lui rende. Le corps de son fils y repose en paix dans un sarcophage.


 

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