Die Schlacht bei Volkensberg

Published by Edelsasz under on 04:52

Bei Volkensberg erklierren Waffen
Mit dumpfen Klang um Mitternacht;
Man sieht sich aus der Erbe raffen
Germanenvolk in wilder Macht.

Die Augen funklen hell, die blauen,
Das Urell fliegt um's falbe Haar,
Und brüllend stürmt durch Wald und Auen
Die unbesiegte Heldenschaar.

Auf Wagen sitzen stumm die Frauen,
Die Kindlein wiegend in dem Arm,
Und nach den fernen Bergen schauen
Sie Unheil ahnend voller Harm

Mit Keul' und Speer stehn die Vangionen,
Triboker, Markomannen wild,
Die Cäsar's stolzen Legionen
Entrissen manches Adlerbild.

Arvest durchfliegt die Glieder stürmend:
"Schild auf ! der Freiheit gilt der Streit !"
Und Schild auf Schild zum Dache thürmend
Klirrt's dröhnend durch die Gauen weit.

Die Römer nahn; die Adler blitzen,
Es donnern die Legionen an,
Sie brechen durch des Schilddachs Ritzen
Sich, fliegend, eine blut'ge Bahn.

Wohl liegt von Keuleswucht getroffen
Manch Römerhaupt im heissen Sand,
Doch die Germanen, ohne Hoffen,
Fliehn rings zerstreut weithin in's Land.

August Stöber


Volkensberg oder Folgenspurg ist ein Dorf im Oberelsass, Canton Hüningen, an der Strasse von Basel nach Mümpelgard. - Nach Anderen fiel die Schlacht bei dem ehemaligen Frauenkloster St. Apollinar vor. "Kaiser Napoleon (précis de guerre de César. Paris, 1836, S. 35) setzt das Schlachfeld in die Gegend von Belfort. Hr. Benner, in Modenheim, vermuthet, es seie der sogenannte rothe Räder Hubel bei Mülhausen." Strobel, a. a. D. TH. I, S. 34 Nach Câsar Angabe war der Ort fünftausend (oder einer andern Lesart zufolge fünfzigtausend) Schritte von Rhein entfernt.
 

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